Vergangenheit » Tulpes Vergangenheit

KAPITEL 1

Tulpes Körper wurde von schweren
Schluchsern geschüttert. Vor ihr lag ihre Schneeweiße Mutter, tot, angefahren von diesen Schrecklichen Monstern! "W-warum nur?", maunzte ihr Bruder Adler, der ebenfalls über ihrer Mutter Karo hing. Jetzt waren sie alleine. Natürlich hatte Tulpe noch ihre Brüder, aber sie alle waren doch erst 7 Monde alt! Wie sollten sie denn nur überleben? "Kommt, lasst uns ihre Leiche vergraben. Bitte!", winselte Tulpes anderer Bruder Star. Also nahmen die Jungkatzen Karo hoch, während ihr Blut auf sie herunter tropfte.

Nach der Beerdigung fühlte Tulpe sich leer. Müde tappte sie zurück in ihren Bau, um sich noch kurz auszuruhen, da hörte sie das gefauche ihrer Wurfgefährten. "Du warst schuld! Du hättest verhindern können das Karo auf den Donnerweg gelaufen ist!", knurrte die Stimme von Star. "Ach ja?! Du hättest sie genauso gut beschützen können!", erwiderte Adler. Tulpe stockte. Was taten die beiden da? Plötzlich hörte die Weiß-Graue Kätzin einen Dumpfen Aufprall, und dann ein schmerzliches Stöhnen von Star. "Lass mich Los!", töhnte Adlers Stimme durch den Kampflärm. Schnell rannte Tulpe vor den Bau. Erschrocken zuckte sie zusammen als sie sah was Adler und Star taten. Beide Kater kämpften mit ausgefahrenen Krallen, und Bissen wütend aufeinander ein.

KAPITEL 2

"Hey Stop!", kreischte Tulpe und zog Star von Adler herunter. Die beiden starrten sich jetzt mit Hasserfüllten Augen an."Er ist schuld! Er hat zugelassen das Karo auf den Donnerweg läuft!", knurrte Star und wollte wieder auf Adler stürzen, doch Tulpe hielt ihn zurück. "WAS?! NEIN!", fauchte Adler zurück. "Du bist Schuld!!!" "Hey Kater! Beruhigt euch! Ich weiß ihr seit traurig... Bin ich ja auch... Aber ihr könnt euch doch deswegen nicht das Fell ausreißen!", tönte Tulpe und staubte ihr Fell. Sie stockte. Ein riesiger Schwall Traurigkeit kam über Tulpe. "Naja...", muffelte Adler. "NEIN! Ich kann nicht mit einem Mörder zusammen leben", brauste Star wieder auf. "Mörder?!", knurrte Adler wütend. Die beiden sahen sich wieder feindselig an. Tulpe duckte sich. Warum? Warum muss das passieren? Erst Karos tot, dann zerschreiten sich auch noch meine Brüder... "Tut mir echt leid Tulpe, aber wir können nicht mehr zusammen leben... Du musst dich für einen von uns entscheiden!", miaute Star und blickte die Kätzin dringlich an. Natürlich wollte keiner von den beiden alleine im Bau leben. "Ich- Ich weiß nicht!", rief Tulpe überfordert. Sie blickte von einem Kater zum anderen. "Ich muss nochmal darüber schlafen...", murmelte Tulpe müde. "Und nicht Kämpfen!" "Ok...", antworteten Star und Adler gleichzeitig. "Ich fange dir eine Wühlmaus", lockte Star. Tulpe verdrehte die Augen und nickte, zu müde um zu widersprechen. "Ich auch!", fügte Adler schnell hinzu während Tulpe schon in den Bau der drei tappte.

KAPITEL 3

Als Tulpe wieder erwachte, lagen vor ihrer Schnauze zwei duftend frische Wühlmäuse. Sie überlegte lange noch in ihrem Nest, während sie eine der Mäuse verschlang, die andere hob sie sich für später auf. Dann schritt Tulpe aus dem Bau. Sie blinzelte ins helle Sonnenlicht und eine frische Brise umhüllte sie. Auch Adler und Star genossen die späte Blattfall Sonne. Der Schwarz Getiegerte lag auf der Seite und zuckte genießerisch mit den Schnurrhaaren. Star putzte müde sich direkt neben dem Bau. Als sie bemerkten das Tulpe herausgekommen war, sprangen beide auf. "Und? Willst du mit mir, oder diesem Verräter zusammen wohnen?", fragte Star gierig. "Mit mir!", keifte Adler zurück und Star knurrte Provozierend. "Ich hab es mir wirklich lange überlegt... Und ich will wirklich nicht die Geschwister-schaft zwischen uns zerbrechen... Also es ist Adler! Star du kannst hier leben bleiben, ich und Adler ziehen um.", miaute Tulpe schüchtern. "WAS?!", rief Star erschrocken. "Danke!", miaute Adler.

Nach einigem herumgezöger und gestreite zwischen den Katern war es besprochen. Während Adler und Tulpe sich zum Aufbruch bereit machten, starrte Star seine Geschwister nur traurig und verletzt an. "Du kannst auch jederzeit zu uns ziehen...", hob die Kätzin an, doch Star schnippte nur mit Schwanz um zu zeigen das er nicht interessiert war. Also brachen zwei von den drei auf. "Hier, dieser alte Fuchsbau könnte unser neuer Bau werden. Ich weiß nicht so gut wie der alte, aber eigentlich auch nicht so schlimm...", fügte Tuloe hinzu als sie Adlers zweifelnden Blick sah.
Nachdem sie sich endlich eingerichtet hatten, und die Nester standen war es garnicht mehr so ungemütlich. "Naja, ob hier bleiben wir", murmelte Adler zustimmend.

KAPITEL 4

Nach einigen Nächten im Neuen Bau, fühlte der sich garnicht mehr so Fremd an. Doch eines Nachts, es regnete draußen leicht, roch Tulpe etwas im Schlaf. Schnell erwachte sie und witterte noch einmal genau. Der starke Geruch eines Fuchses drang durch die Dunkelheit undurchdringlich und frisch. Vor Schock gelähmt starrte die Kätzin in die Dunkelheit vor dem Bau, bevor sie Adler anstieß. "Wasisn loos?", murrte der Müde. Dich dann schien auch er es zu riechen und rappelte sich auch. Sein Dunkles Fell sträubte sich und sofort nahm Adler die Kampfstellung ein. Da kam auch schon, vom Schwachen Mondlicht beleuchtet, die Rote Schnauze eines Jungen Fuchses in sicht. Mit einem lauten Fauchen sprang Adler diese an. Doch auch der Fuchs wusste zu Kämpfen, und schnappte zurück. Tulpe schüttelte sich den Schock ab. Sie musste ihrem Bruder helfen! Also lief sie zum Ausgang, wo gerade ein unfairer Kampf stattfand. Der größere Fuchs war ganz klar in Vorteil, während Adler mit aller Kraft kämpfte um überhaupt am leben zu bleiben. Tulpe sprang direkt auf das Ungetier und riss ihm die Flanke auf, während Adler seine Schnauze bearbeitete. Doch plötzlich wirbelte der Fuch herum und schmiss Tulpe zu Boden. Er riss sein Maul auf und wollte Tulpes Kehle durchbeißen, doch Adler konnte ihn noch so beiseite schlagen, das der Fuchs nur ihr Ohr traf. Schmerz durchzog Tulpes gesamten Körper als sie Zähne mit Wuch auf ihr Ohr trafen. Benommen konnte sie nur sehen wie Adler den Jungfuchs weiter attackierte, und der schließlich aufgab und davon rannte. Um die Grau-Weiß gestreifte Kätzin wurde auf einmal alles Schwarz.

"Alles ok?", fragte eine Stimme über ihr. Adlers Stimme. Tulpe öffnete die Augen. Über ihr hockte der Umriss ihres Bruders, der mit besorgten Gesichtsausdruck zu ihr herunter schaute. "Ja, nur mein Ohr brennt höllisch!", knurrte Tulpe zurück. "Ich habe dir Spinnenweben draufgetan, wie unsere Mutter es immer bei uns getan hat.", murmelte Adler wehmütig. Tulpe nickte zu erschöpft um zu antworten.
Nach einem erholsamen Schläfchen konnte Tulpe sogar wieder aufstehen, trotz des ganzen Blutes, welches sie verloren hatte. Plötzlich erklang eine Stimme vom Baueingang. "Der Fuchs sollte doch Adler verletzten, und nicht Tulpe!" "STAR?!", fauchte Adler feindselig. "Was?! Hast du den Fuchs zu unserem Bau gelotst?", knurrte Tulpe diesmal. Wütend trat der Weiße Kater auf der Stelle und antwortete:" Ja, hab ich. Ich bin einfach nur... SAUER!" Und damit drehte er sich um und rannte davon. Adler wollte hinterher stürzen, doch Tulpe hielt ihn zurück. "Stop! Wisst ihr eigentlich was ihr da tut? Ihr seit Brüder und wollt euch umbringen?!" da fasste Tulpe einen Entschluss: "Ich werde gehen! Alleine und herumziehen. Ich kann nicht mehr hier leben, vor allem nicht mit meinen Mordlustigen Brüdern." Traurig neigte Adler den Kopf. "Es ist vielleicht das beste zu deinem Schutz..." er blickte schuldig auf das Ohr seiner Schwester. Also war es besprochen. Ich werde gehen, und ein Neues Zuhause finden!

KAPITEL 5

Mit schweren Pfoten tappte Tulpe voran. Sie hatte sich das Leben als umherziehende Einzelläuferin sehr anders vorgestellt. Es gab hier nirgends Beute, und wenn doch, dann vertrieben die anderen Streuner Tulpe sofort. Gerade lief sie durch ein kleines Waldstück, als sie den wunderbaren Geruch einer Wühlmaus einatmete. Sofort duckte die Kätzin sich, und ging in Jagtposition. Eine kleine Wühlmaus grub sich gerade einen Weg durch den dichten Blätterboden. Tulpe machte sich zum Sprung bereit, doch ein sehr komischer Laut vertrieb ihre Beute wieder. Überrascht blickte Tulpe auf, und seh einem Zweibeiner direkt ins Gesicht. Schon einmal Früher waren Tulpe und ihrer Familie einem Zweibeiner bei der Jagd begegnet. Damals hatte er eine Große, sabberne Bestie dabei, die Karo einen ,Hund' genannt hatte. Doch auch diesmal war der Zweibeiner nicht allein. Kein Hund, sondern zwei weitere Zweibeiner kamen aus dem Unterholz gelaufen. Einer von ihnen war noch ein Junges, welches auf torkeliegen Beinen auf Tulpe zulief. "Ahhh!", Tulpe fauchte, doch die konnte sich vor Schock nicht bewegen. Da packte einer der Zweibeiner die Kätzin, und trug sich mit Harten klauen zu... Einem Monster! Erschrocken blickte Tulpe es an. Ist das das Monster was meine Mutter getötet hat?! der Zweibeiner öffnete das Maul des Monsters, und steckte Tulpe darein. Nein, nicht ganz. Er steckte sie in einen Mettalkäfig, welcher im Monster drin stand. Mit zitternden Beinen stand Tulpe da. Plötzlich ertönte auch noch ein Ohrenbetäubendes Knurren, und das Monster fing an sich zu bewegen! Aus Schock viel Tulpe abermals in Ohnmacht.

KAPITEL 6

Tulpe riss ihre Augen auf. Sie blinzelte verwirrt, und sah sich um. Dann viel es ihr wieder ein! Die Zweibeiner hatten sie verschleppt! Und jetzt war sie in ihrem Bau gefangen! Wütend grub Tulpe ihre Krallen in die weiche Unterlage, auf der sie geschlafen hatte. "Hi! Mein Name ist Felix, wie heißt du? Wo kommst du her? Warum bist du so dürr? Hattest du keinen Zweibeiner?", diese Worte sprudelten nur so aus einem Rot-Getiegertem Kater heraus. Er war ungefähr in Tulpes Alter, also 8 Monde, aber dafür viel voller als sie. "Ähm... Ich bin Tulpe.", antwortete Tulpe etwas verwirrt. "Hmmmm... das ist definitiv kein Hauskatzen Name. Oh, bist du eine der Wilden Katzen?", Felix Augen wurden rund. "Also, Ja bin ich. Und du bist eine Hauskatze?", fragte diesmal Tulpe neugierig. Felix nickte schnell und setzte sich, doch lange schien er nicht still sitzen zu können, denn er sprang sofort wieder auf. "Soll ich dir das Haus zeigen?" Verwirrt sah Tulpe Felix an. "Was ist ein Haus?" Na, darin bist du gerade.", antwortete Felix schnell. "Also...?" "Achso... Ja, von mir aus." Irgendwie mochte Tulpe das Hauskätzchen.

Nachdem Felix sie herum geführt hatte, wollte Felix unbedingt etwas über Tulpes Leben wissen. "Also ich lebe in einem Bau. Da ist es nicht so warm wie hier, aber sehr gemütlich. Außerdem Jage ich mir mein Essen selber. Und ich kann immer entscheiden was ich gerade tun will, ob ich über eine Wiese presche oder im Wald herumlaufe. Ich brauche keine Zweibeiner die entscheiden wann ich raus gehen darf.", meinte Tulpe sehnsüchtig. Felix hatte die ganze Zeit bedächtig gelauscht, und hatte jetzt ganz große Augen. "Wow! Du vermisst es eine Wildkatze zu sein oder?", fragte er. "Ja...", murmelte Tulpe etwas traurig. "Dann... Dann helfe ich dir abzuhauen!" Felix Blickte entschlossen auf den Hausausgang.