Tulpenpfote

Alles passierte so schnell und ich kam kaum hinterher. Glutherz rutschte aus, Dunkelfrost sprang hinterher in das Wasser und ... rettete sie. Aber Dunkelfrost...
"Wir können nicht gehen! Was ist mit Dunkelfrost? Er ist doch mein Mentor! Er muss mir noch so vieles beibringen!", rief ich schockiert und weigerte mich, eine Pfote vor die andere zu setzen. Wieso kam er nicht mehr aus dem Wasser heraus? Wieso wollten sie ihn zurücklassen? Ich verstand gar nichts mehr.

"Erlenpfote!", ließ ich mich ablenken, kaum, dass ich den Geruch meines Bruders in der Nase hatte. Überschwänglich sprang ich auf ihn zu und drückte ihm die Nase ins Fell.
"Mama! Was macht ihr denn hier?", fragte ich Donnersee, als ich die Kätzin entdeckte. Ich lief auch zu ihr und schmiegte mich fröhlich an ihre Seite.

Triumphierend sah ich Dunkelfrost an und wartete auf das Lob, das jedoch ausblieb. Stattdessen legte er den Kopf schief und sah mich milde grinsend an. "Das war nicht schlecht, für den Anfang. Aber zum Jagen gehört schon mehr, als die richtige Sprungtechnik. Vor allem gehört sehr viel Geduld dazu. Das musst du wohl noch üben." Ich nickte eifrig.
"Also gleich noch einmal?", fragte ich begierig. Vom Himmel begann es zu tropfen und Dunkelfrost hob den Kopf. Er brummte leise.
"Es sieht aus, als würde der Regen schlimmer werden..." Ich verzog angewidert das Gesicht. Ich mochte keinen Regen. Mein langes Fell klebte dann immer schwer und strähnig an meinem Körper und wurde Ewigkeiten nicht trocken. Auch nun sickerte das Wasser bereits langsam durch das Oberfell.
"Wir sollten zurückgehen..." Ich sah meinen Mentor empört an.
"Aber ich bin noch gar nicht besser geworden!", protestierte ich.
"Na gut. Probiere es noch einmal." Ich peitschte aufgeregt mit dem Schweif hin und her. Ausnahmsweise machte es mir weniger aus, dass der Regen stärker wurde. Ich versuchte, mich nun besser zu konzentrieren, und blendete dabei völlig das Rauschen des Baches in der Nähe aus, der ohnehin bereits viel Wasser führte, aufgrund des in den letzten Tagen geschmolzenen Schnees und Eises. Regen und Wind peitschten ihn weiter auf, doch ich wusste nicht viel über Bäche und ihr Verhalten.

Ich tat, wie mir geheißen, auch wenn ich nicht genau wusste, wie ich es am besten anstellen sollte. Außerdem war ich viel zu aufgeregt, um wirklich ruhig zu bleiben. Mein Hinterteil wackelte nervös hin und her und als ich es nicht mehr aushielt, sprang ich den Stock an, noch bevor Dunkelfrost mir ein Zeichen dafür gab.

@Dunkelfrost

@Dunkelfrost

<< Lager

Ich kam hinter @Dunkelfrost in der Trainingskuhle an und sah mich mit großen Augen um.
"Zeigst du mir ein paar Kampftechniken?", fragte ich ihn aufgeregt und sprang ihn spielerisch gegen die Flanke.

"Wie cool! Ich bin als Erster dort!", rief ich aufgeregt aus und stürmte das erste Mal in meinem Schülerdasein aus dem Lager - ohne zu beachten, dass ich gar nicht wusste, wo die Trainingskuhle lag. Also musste ich widerwillig auf Dunkelfrost warten und ihm die Führung überlassen.
"Aber beim nächsten Mal werde ich ihn schlagen!", nahm ich mir vor.

>> Trainingskuhle

@Dunkelfrost

(Tulpe ist ein Kater xD)

Ich freute mich, als Dunkelfrost endlich auftauchte und verkündete, dass er mit mir Kampftraining machen wollte.
"Au ja! Wo gehen wir hin?", rief ich begeistert und peitschte mit dem Schwanz hin und her.

Da ich merkte, wie alle anderen Schüler trainieren durften, hielt ich nach meinem Mentor @Dunkelfrost Ausschau, damit wir ebenfalls was zusammen machen könnten.

Ich mochte Regen nicht. Davon wurde mein Fell immer klatschnass und schwer und es dauerte ewig, bis es trocknete. Deswegen verkroch ich mich gleich beim ersten Tropfen in den Schülerbau und steckte die Nase unter den Schweif, um jegliche Kälte sofort abzuschirmen. Von dem Vorfall in der Kinderstube hatte ich nichts mitbekommen und da ich erst so kurz Schüler war, fiel es mir auch nicht auf, dass es bei Großen Versammlung eigentlich nicht so bewölkt und regnerisch sein durfte.

Heckenjunges wirkte lahm auf mich und da sprach mich auch schon wieder seine Mutter an. Interessiert wandte ich mich ihr zu, doch sie schien eher darauf zu achten, mit meinem Bruder schnell aus dem Lager zu kommen. Ihre Worte hallten in meinen Ohren nach.
"Ich hab eine Halbschwester? Und wer ist Tulpenherz? Bin ich ... bin ich nach einer Kätzin benannt?" Ich verzog etwas das Gesicht und wollte Seepfote aufhalten, um mit ihr zu reden, doch sie war schon weg. Mürrisch wandte ich mich ab.
"Heißt das, Schattenstern ist auch ihr Vater?", brummte ich vor mich hin und versuchte, @Dunkelfrost zu finden.
"Können wir auch mit dem Training beginnen?", fragte ich ihn flehend, denn mir war viel zu langweilig.

Ich freute mich riesig, nun endlich Schüler geworden zu sein, und blickte mich nach meinen Geschwistern um, wobei ich Heckenjunges entdeckte, der bei seiner Mutter und Glutherz stand. Freudig auf und ab hüpfend lief ich zu ihm hin und stupste ihn spielerisch in die Seite. Dann sah ich hoch zu Seepfote.
"Wer bist du eigentlich? Du scheinst meinen Papa zu kennen aber ich hab dich noch nie gesehen!", maunzte ich fast ein wenig anklagend. Dann drehte ich mich zu Wildjunges und Heckenjunges um.
"Wollt ihr was spielen?" Der Fakt, dass ich nun Schüler war und Jungenspiele vielleicht nun nicht mehr angebracht waren, kam mir nicht einmal.

"Ich werde der beste Schüler werden, den du je in deinem Clan hattest, Papa, ich versprech es!", miaute ich stolz und hüpfte neben Dunkelfrost auf und ab.

Ich sprang nach vorn, übermütig und aufgeregt, endlich zum Schüler zu werden. Und als ich hörte, wer mein Mentor werden sollte, erstrahlten meine Augen. Aufgeregt preschte ich nach vorn, um Dunkelfrost meine Nase hinzustrecken.

Das Spiel und das neue Junge waren sofort vergessen, als mein Vater eine Versammlung einberief. Aufgeregt sah ich zu Mama und zu meinen Geschwistern, mein Fell war vom Toben ziemlich zerwühlt.
Ich werde zum Schüler!, dachte ich aufgeregt, als Schattenstern unsere Namen aufrief. Mit hoch erhobenem Kopf schritt ich stolz nach vorn und sah ungeduldig zu meinem Vater hoch.

"Haha! Gibst du dich geschlagen, Erlenstern?", knurrte ich gespielt, doch dann wurde mir die Luft aus den Lungen gepresst, als nun das andere Junge zu Leben erwachte und wiederum mich angriff. So lagen wir da und mussten einen wirklich komischen Anblick geben.
"Du Eindringling! Geh runter!" Ich wehrte mich gegen das zusätzliche Gewicht und als ich mich befreit hatte, funkelte ich den jüngeren Kater herausfordernd an.
"Sagst du mir jetzt, wer du bist?", fragte ich mit einer Mischung aus Neugier und Fordern.

Die zierliche Kätzin war wie erstarrt und wirkte ziemlich fassungslos, was ich gar nicht verstehen konnte, während das andere Junge mich völlig ignorierte und wie gebannt auf Schattenstern starrte. So langsam fand ich das alles lächerlich und ich war enttäuscht, dass mich das Junge nicht wahrnahm.
"Hey, du! Bist du taub? Oder stumm? Kannst du sprechen? Hallo!" Ich umrundete den kleinen Kater und stupste ihn an, dann wurde ich von Erle abgelenkt, welcher den großen, orangenen Kater angriff. Spielerisch knurrend stürzte ich mich auf meinen Bruder.

Ich war dabei, wie Erlenjunges Minzjunges zu jagen, als ich Glutherz entdeckte, die andere Königin, wie sie mit drei fremden Katzen das Lager betraf. Ich dachte, die darf nicht raus, wie wir! Wie unfair ist das denn?, schmollte ich, schlitternd abbremsend, und wäre beinahe über einen Zapfen gestolpert. Genau im richtigen Moment konnte ich mich abfangen. Mit gespitzten Ohren und hochgestellten Schweif sprang ich zu meinem Vater, welcher zuerst mit Glutherz sprach, sich jedoch dann an die neue Kätzin wandte. Ich kannte sie nicht und sie roch komisch. Ich verzog das Gesicht, sah sie aber neugierig an.
"Wer ist das, Papa? Eine Katze aus einem anderen Clan? Bist du eine Botin?" Die letzte Frage richtete ich an die Kätzin selber, dann bemerkte ich das Junge neben ihr.
"Ui! Wer bist du denn? Willst du was spielen?", fragte ich sofort begeistert, einen neuen Spielkameraden gefunden zu haben.