Fluffels

Ich begann, wenn auch eher unbewusst zu knurren, während ich dem Gespräch wortlos folgte. Dann warf ich Federwolke einen Seitenblick zu. Sicher, sie war Heilerin und sicherlich nicht auf einen Kampf aus, doch wenn sie sich so verhielt, würden die beiden Streuner das Gebiet sicher nicht verlassen. Worte nützen bei Mäusehirnen nichts. murmelte ich daher halblaut in Richtung der Kätzin, wobei ich mir doch recht sicher war, dass die beiden Streuner mich hören konnten.

Ich behielt meine Ohren angelegt, während ich kurz Pelzchen nachsah, nur um dann rasch zu Federwolke aufzuschließen. Es mochte stimmen, dass die Grenzmarkierungen aufgrund des Regens verschwemmt waren, dennoch war es in meinen Augen nicht richtig, wie der dunkle Kater reagierte. Doch was konnte ich groß tun? Ruhig trat ich neben Federwolke, auf ihre rechte Seite um genauer zu sein, da sie so meinen Blindspot durch ihren Körper schützte. Ich würde die Heilerin reden lassen, oder ihren Worten folgen, sollte sie mich darum bitten mit anzugreifen. Doch fort laufen, ja das würde ich ganz sicher nicht. Unruhig begann mein Schweif hin und her zu peitschen.

Ich legte bei den Worten von Federwolke die Ohren an. Auch wenn sie keine Widerworte wollte, so würde ich sie definitiv NICHT alleine lassen, sollte es zu einem Kampf kommen. Auch wenn ich nicht besonders stark wirken mochte und meine Sicht eingeschränkt war, so würde ich kämpfen und sie so gut es ging beschützen. Ich senkte meine Stimme, während ich mit Pelzchen sprach, damit Federwolke mich nicht hörte Pelzchen, versteck dich in einem der Bäume in der Nähe. Wenn die beiden anderen Katzen uns angreifen, lauf ins Lager zurück und hol Hilfe! Das Eichhörnchen zuckte mit den Ohren, was mich hoffen ließ dass es meine Worte verstanden hatte. Wie so oft eben. Kurz noch funkelte Pelzchen die beiden fremden Katzen an, ehe er von meinem Rücken sprang und zum nächsten Baum huschte, um sich dort auf den den untersten Ästen zu verstecken und das Ganze zu beobachten. Ich nickte kurz, ehe ich dicht hinter Federwolke ging, wobei ich angespannt blieb. Ich war noch kein Teil des Clans, aber dennoch wollte ich nicht zulassen dass andere Katzen das Gebiet unerlaubt betraten. So wartete ich nun ab, was geschehen würde.

ich war Federwolke dicht gefolgt und sah mich ebenso wie sie um, als ich mit einem Mal gezischt meinen Namen vernahm. Sofort sprang ich an die Seite der Heilerin, wodurch Pelzchen aus seinem dösrigen Zustand gerüttelt wurde. Mit meckernden Lauten richtete sich das Eichhörnchen auf meinem Nacken auf. Shhh Pelzchen! Mahnte ich meinen Freund, während ich mein gesundes Auge zusammen kniff, um zu erkennen was Federwolke entdeckt hatte. Was sollen wir tun? Ich kann dich hier nicht allein lassen.. raunte ich Federwolke zu, wobei ich mich instinktiv wohl schützend zwischen sie und die beiden Eindringlinge schob - bereit die Heilerin zu beschützen wenn es notwendig sein sollte. Pelzchen hatte sich inzwischen aufgeplustert und starrte - zumindest konnte man das an dem Blick seiner Knopfäuglein erahnen - feindselig in Richtung der Streuner.

Ich hörte Federwolke sichtlich aufmerksam zu, nachdem sie meine Worte regelrecht bestätigt hatte und schnurrte dabei tief. Wohl auch aus dem Grund weil Pelzchen sich so an mich kuschelte. Inzwischen war selbst das Fell des Eichhörnchens platt anliegend - ja durchnässt. Auf die Worte, dass auch Pelzchen dann beschützt werden würde, entglitt mir ein unsicheres Lächeln. Immerhin sahen andere Katzen meinen Freund ja gerne als schnelles Häppchen an. Du hast Recht, lass uns lieber weiter. bestätigte ich die letzten Worte der Heilerin, ehe diese sich auch schon in Bewegung setzte. Rasch folgte ich ihr.

--> Blitzclan/Schaffarm Grenze

Ich tapste Federwolke hinterher, als sie zu einem Busch lief und dort die Beeren abrupfte. Immerhin war der Regen so laut, dass ich fürchtete sie könnte mich auf die Entfernung nicht hören. Nun, man weiß nie, hier draußen. Ich habe bereits zwei Begegnungen mit Füchsen hinter mir. Und..nunja..mit nur einem Auge ist das Leben schon etwas gefährlicher. erklärte ich dann meine Sorge als auch meine Erfahrung. Pelzchen hatte sich inzwischen regelrecht an meinen Nacken gekuschelt und seinen Schweif um meinen Hals gelegt, um sich noch besser auf mir halten zu können. So döste das Eichhörnchen vor sich hin.

Ich hatte eigentlich vor gehabt, dass Bündel weiterhin zu tragen, doch Federwolke war schneller. Ihr Blick ging suchend umher, während sie eine Frage an mich richtete. Ich habe hier und dort von den Clans gehört und wollte einfach einen Ort finden, an welchem Pelzchen in Sicherheit ist..sollte mir etwas zustoßen. antwortete ich dann wahrheitsgemäß.

Ich musste mich leicht schütteln, wodurch Pelzchen wohl ein wenig durchgerüttelt wurde und empört fiepte, doch dann zuckte ich mit den Ohren. Immerhin 'fehlte' ja zumindest von meiner Seite her ein Auge. Da war es wohl gut dass mein Begleiter seine gesunden Knopfäuglein immer wachsam offen hielt. Immer gerne. antwortete ich auf Federwolkes Dank, ehe sie recht abwesend zu sein schien. Als sie mit einem Mal zu einem Baum hinüber hastete, hob ich das Blattpacket mit den Spinnweben auf und tapste ihr hinterher. Teils neugierig, aber vor allem achtsam betrachtete ich die Pflanze, welche Federwolke gerade einsammelte. Behutsam legte ich das Päckchen wieder ab und öffnete es dann soweit, dass sie die Pflanze mit hinein legen konnte, wenn sie es denn wollte. Hier unter dem Baum waren wir zumindest ein wenig durch die Äste vor dem Regen geschützt.

Pelzchen war auf meinen Rücken geklettert, nachdem sich das Eichhörnchen die Spinnweben aus dem Schweif geputzt hatte. Natürlich! erwiderte ich auf die Bitte von Federwolke und achtetet dann darauf, das Blatt so zu wickeln, dass die Spinnweben diesem nicht entgleiten würden. Soll ich das Bündel tragen? Ich denke du kennst die Gerüche und Gestalten aller fehlenden Clankatzen, da ist es besser wenn du freie Sicht hast. bot ich dann an und machte Anstalten das Blattpäckchen mit dem Maul anzuheben. Auch wenn der Regen es wohl schwer machen würde, die Gerüche anderer Lebewesen wahr zu nehmen. Pelzchen kann im Notfall für uns Ausschau halten und uns warnen, sollte Gefahr drohen. fügte ich letzten Endes hinzu. Dass die Verbindung zwischen dem Eichhörnchen und mir so besonders war, versuchte ich zu überspielen, da es mich doch etwas verlegen machte, dass jemand es als Segen sah. Statt wie die meisten es eher seltsam und unnatürlich fanden.

Federwolke hatte bei ihrem Tasten nach den Spinnweben wohl einen Moment Plezchen gestriffen, welcher einen Moment empört quickte und sein Köpfchen aus einem der vielen Löcher im hohen Baum steckte. Ich sah kurz zu meinem Freund auf, ehe ich bedauernd meine Ohren anlegte bei den Worten der Heilerin. Vielleicht können wir während unseres Streifzugs durch das Revier Ausschau nach ihnen halten? bot ich dann freundlich an, ehe mein Blick auf die Spinnweben fiel, welche Federwolke aus dem Baumstamm zog. Oh! Pelzchen! Kannst du schauen ob noch mehr Spinnweben in dem Baum sind? Und uns diese heraus holen? Ich war mir sicher, dass der kleine Fellball mehr an diese heran kam, als Federwolke mit ihrer Pfote. Pelzchen quickte erneut einen Moment, was dieses Mal jedoch eher zustimmend klang, ehe das Eichhörnchen wieder im Baum entschwand - nur um kurz darauf mit den kleinen Pfötchen einen Ballen Spinnweben nach dem anderen aus dem gleichen Loch zu schieben, aus welchem Federwolke ihren Anteil gezogen hatte. Einen Moment später krabbelte Pelzchen aus dem Baum heraus, sichtlich noch ein paar Spinnwebenfäden in seinem buschigen Schweif verfangen. Reicht das? Ich deutete mit der linken Vorderpfote auf die Spinnwebenbälle, welche Pelzchen heraus geworfen hatte, und welche wohl nun vor Federwolke am Boden lagen.

Ich hatte Glück, dass mein Fell derart kurz war, dass sich nicht soviel Regen darin verfangen konnte. Jedoch hatte der Schweif von Pelzchen einiges an Regen abgefangen, da dieser so breit es dem Eichhörnchen möglich war, über meinen Rücken ausgebreitet lag. Immer mal wieder sah ich mich um und prägte mir den Weg - oder vielmehr Merkmale auf diesem - ein. Ich blieb schließlich neben Federwolke stehen, welche einen hohlen Baum untersuchte. Mir entging die Sorge nicht, welche in ihrem Blick für einen Moment aufblitzte. Es scheint aber nicht das Wetter zu sein, welches ihr Kummer macht.. Ich wand meinen Kopf leicht zur Seite und maunzte in Pelzchens Richtung, woraufhin das Eichhörnchen auf den hohlen Baum hopste und dort in den kleineren Löchern entschwand. Was bereitet dir Sorgen, Federwolke? wand ich mich in einem warmen, sorgenden Tonfall an die Heilerin.

Ich zog leicht die Schultern hoch. Immerhin war ich es mittlerweile gewohnt, nur auf einem Auge sehen zu können. Dafür hatte ich ja nun Pelzchen, welcher leicht kekkerte, als würde er mit uns reden. Aber natürlich verstand niemand was das Eichhörnchen von sich gab. Brummend sah auch ich einen Moment sorgenvoll zum Himmel. Hoffen wir, dass es NICHT schlimmer wird. bekräftigte ich dann. Ah. ihr nennt also das Wäldchen, in welchem mich Weidenstern gefunden hat, kleiner Wald? Das werde ich mir merken. lächelte ich dann, ehe ich bestätigend nickte. Pelzchen huschte schnell zurück auf meinen Rücken, wo er sich mit allen vier Pfötchen fest hielt, während ich nun Federwolke dicht folgte.

--> Kleiner Wald

Ich musste leise lachen. Wie oft war mir diese Frage nun schon gestellt worden? Ich habe ihn vor einem hungrigen Fuchs gerettet, als er noch ein Baby war. Ich..konnte ihn nicht zurück lassen. Das es wohl vor allem damit zu tun hatte, dass ich selber einst Opfer eines Fuchsangriffes geworden war, verschwieg ich vorerst. Seither passen wir aufeinander auf. Er ist..mein Wächter, meine Sicht. Damit legte ich den Kopf so schief, dass mein blindes Auge klar zu erkennen war.

Ich hatte gehört, dass die Heiler eines Clans eine wichtige Rolle spielten, und neben den Anführern den größten Respekt in diesem mit sich trugen. So neigte ich höflich meinen Kopf, wobei Pelzchen den Moment nutzte um auf eben diesen zu klettern und sich mit seinen Pfötchen an meinen Ohren festzuhalten, während er zugleich seinen Schweif nutzte um sich aus zu balancieren. Freut mich. Ich bin Fluffels und dies ist mein Begleiter Pelzchen. Stellte ich uns sodann vor, ehe ich auf die Folgeworte der Heilerin behutsam nickte, damit Pelzchen nicht herunter fiel. Vielen Dank. Wir werden unser Bestes tun uns alles zu merken und dir zu helfen. Ich trat nun neben Federwolke, darauf wartend dass sie losgehen würde, damit ich mit ihr los laufen konnte. Auch wenn der Regen es uns sicher nicht einfach machen würde.

Ich war gerade eingedöst, als ich jemanden meinen Namen rufen hörte. Pelzchen zuckte mit seinen Öhrchen und kletterte dann flink auf meinen Rücken, nachdem ich aufgestanden war. Ja bitte? Mit federnden Schritten folgt ich dem Ruf und blieb dann vor Federwolke stehen. Pelzchen hatte sich zwischen meine Schutern gesetzt und blickte nun über meinen Kopf - oder besser gesagt zwischen meinen Ohren hindurch, zu der Kätzin.

Pelzchen hatte sich richtig an mir fest gekrallt, während er völlig durchnässt wurde. Im Lager angekommen sprang Weidenstern auf eine Erhöhung, von wo aus er erklärte wer ich war, bevor er wieder herunter sprang und mir erklärte wo wir unter kommen konnten. Vielen Dank, Weidenstern. erwiderte ich höflich, ehe ich kurz unsicher herum blickte und dann seinem Rat folgte und in den Kriegerbau tapste. Darin befanden sich mehrere Nester aus Moos und anderem weichen Nestmaterial. Behutsam an jedem Nest schnuppernd ging ich sicher, keines auszuwählen welches bereits von wem anderes genutzt wurde. An einem leeren Nest angekommen legte ich mich in dieses. Pelzchen plumpste von meinem Rücken, indem er regelrecht einen Purzelbaum über meine Schulter aus führte und zwischen meinen Vorderpfoten landete. Sanft begann ich sein Fell sauber zu lecken, wobei er sich in mein Brustfell kuschelte.

Schon bald schien sich das Gebiet zu ändern, wodurch meine Nervosität wuchs. Hoffentlich würden die anderen Katzen nicht gleich auf Pelzchen stürzen. Letzen Endes erreichten wir wohl unser Ziel.

--> Lager Blitzclan

Ich war schon etwas erleichtert, dass der Kater nichts zu meinen Worten sagte oder wir gar in einen Streit darüber geritten. Denn ein Streit hätte meine Chancen - einen sicheren Ort für Pelzchen zu finden - zunichte gemacht. Auch mir war nicht entgangen, dass der Himmel sich mehr und mehr zugezogen hatte, wenn auch nur weil Pelzchen wieder auf meinen Rücken geklettert war und mit leisen fiependen Lauten gen Himmel geblickt hatte. Als die ersten Tropfen einsetzten bot mir Weidenstern an erst einmal mit zu kommen. Ich maunzte erleichtert und sprang dann auf, nur um dem Kater zu folgen. Dabei versuchte ich mir den Weg einzuprägen, sollte ich flüchten müssen. Vielen Dank! rief ich gegen den Wind an, welcher den Regen begleitete. Dank Pelzchen, welcher sich an meinem Rückenfell festhielt und sich fast wie eine Decke auf dem Rücken ausgebreitet hatte, wurde ich dort weniger nass, als am Rest meines Körpers. Dafür wurde das Grauhörnchen recht durchnässt, was dazu führte dass es immer mal wieder meckernd quickte.

Es war nicht das erste Mal, dass andere Katzen aufgrund meiner Erläuterung verwirrt waren, weshalb ich einen Moment etwas schmunzelte. Doch dies verschwand schnell. Jeder der es wagt, Pelzchen auch nur mit der Spitze einer Kralle anzurühren, wird mich kennen lernen. Man konnte kalte Entschlossenheit in meinem Auge sehen, während ich Weidenstern ernst ansah Ich verdanke meinem Begleiter mein Leben. Er hat mich in vielen Situationen vor dem Tod bewahrt. fuhr ich dann fort. Darum werde ich das gleiche für ihn tun. Selbst wenn das bedeuten würde, dass ich gegen meine zukünftigen Clanmitglieder kämpfen musste. Ich wäre sehr dankbar, wenn wir es..zumindest versuchen könnten. setzte ich dann in einem möglichst besänftigendem Ton fort, in der Vorahnung dass der Kater vor mir wohl nicht wirklich begeistert davon sein würde, dass ich seine Clanmitglieder angreifen würde.

Erneut wackelte ich leicht mit meinen Ohren, da es kitzelte wie die kleinen Krällchen von Pelzchen an diesem lagen während sich das Grauhörnchen an den Ohrkanten fest hielten. Der BlitzClan also. Ich musste mich zurück halten, nicht zu nicken und so zu riskieren dass Pelzchen herunter fallen würde. Es tut mir leid, dass ich einfach so eingedrungen bin. Ich wusste nur nicht wie ich mit jemanden aus dem Clan in Verbindung treten kann. Man hört zwar das ein oder andere von den streunenden Katzen, aber wenn man fragt wie man Kontakt aufnehmen kann, scheint niemand wirklich einen sicheren Weg zu kennen. Nun neigte ich doch ein wenig meinen Kopf. Es tut mir leid, sollte meine Art hier einzudringen zu unhöflich oder gar respektvoll wirken. Ich setzte mich nun hin und legte meinen Schweif um die Vorderpfoten. Ich wirkte einen Moment ein wenig verlegen. Nun, vielleicht ist das Wort Gefährte ein wenig falsch gewählt? Er...begleitet mich schon eine Weile..ich habe..ihn gerettet und groß gezogen. Versuchte ich dann drauf los plappernd eine Erklärung zu finden. Seitdem ist er mein stetiger Begleiter, und Wächter. Pelzchen löste seine Pfoten von meinen Ohren und schlang seinen Schweif so um meinen Nacken und Hals, dass er sich Kopfüber vor meine Brust hängen konnte und so zu Weidenstern hinüber sah. Hey, sei nicht so unfreundlich Pelzchen. rügte ich das Grauhörnchen, als es seine Vorderpfötchen aneinander patschte und dabei quitschte. Nun..ja das war..mein...unser Plan.. beantwortete ich letzten Endes die letzte Frage des Clananführers.