Vergangenheit » Deltas Leben bis heute

Das fünf Monde alte Ich wurde zurückgeschleudert und kam hart am Boden auf. Vor Schmerz keuchend versuchte ich mich aufzurappeln, doch meine Beine versagten und ich ging erneut zu Boden. Meine Augen waren fest zusammengekniffen und spürte nur wie ich von einer Pfote grob angestoßen wurde. Vorsichtig öffnete ich die Lider ein kleines Stück und sah in die verachtend auf mich niederblickenden Augen Jigens. „Steh auf, Delta. Das Training ist nicht beendet!“
Ich hatte keine Kraft mehr. Doch ich wusste das es sinnlos war, hier weiter herum zu liegen. Es würde mir nur Strafen und noch mehr Schmerzen bringen. Also rappelte ich mich mühevoll hoch, viel zweimal fast hin und stand letztendlich unsicher vor meinem Vater. „Nochmal, greif mich an!“, befahl Jigen, woraufhin ich, kaum fest auf den Beinen stehend, zum Sprung ansetzte, absprang und noch während ich in der Luft war, von Jigen mit einer, die Krallen ausgefahrenen Pfote zur Seite gefegt wurde.
„Erbärmlich.“ Mit diesem Satz beendete der Kater das Training, ließ mich liegen und ging davon.

Genau konnte ich nicht sagen, wie lang ich geschlafen hatte. Vielleicht war ich auch ohnmächtig geworden. Zumindest ging nun die Sonne auf und tauchte den Himmel in orangenes Licht. Mein gesamter Körper schmerzte als ich mich aufsetzte und anfing meinen Pelz zu säubern. Ich hatte mich seit dem Training nicht vom Fleck bewegt, worauf ich schloss, dass entweder niemand nach mir gesehen hatte oder jemand gekommen war, mich allerdings liegen gelassen hatte. Es war ein Wunder dass ich nicht schon lang von einen Fuchs oder anderem gefressen wurde, wenn man bedachte wie oft ich schon zurückgelassen worden war.

Wahrscheinlich würden sich Einige Fragen warum ich nicht abgehauen war, in der Zeit in der ich allein gelassen wurde. Oder warum Die mich überhaupt allein ließen, wo ich doch weglaufen könnte. Nun dass war ganz einfach.
Erstens würde ich verhungern wenn ich weglaufen würde, da Kara genauestens darauf achtet, dass ich nicht lernte wie man jagte bevor es nicht unbedingt Notwendig war.
Zweitens würden diese Monster nicht lang brauchen um mich aufzuspüren, sollte ich weglaufen. Und dann hätte ich ein sehr großes Problem.

Ich seufzte bevor ich aufstand und mich auf den Weg zurück ins Hauptversteck begab.
Humpelnd kam ich auf der kleinen Lichtung an und lief fast in meine ältere Schwester Alpha hinein. „Kannst du nicht aufpassen?!“, fauchte diese mich an und ging weiter. Kein "schön dass du wieder da bist" oder "geht es dir gut?" Nein, nur ein abwertendes Fauchen. Den Blick gesenkt ging ich weiter, in Richtung Jigens Bau. Wie jedesmal müsste ich ihm sagen, dass ich wieder da war, ansonsten würde ich Ärger bekommen. Wie immer.
Nachdem ich mich bei meinem Vater gemeldet und eine lange Standpauke bekommen hatte, verzog ich mich in meine Schlafkuhle um mich auszuruhen. Denn ich bräuchte Ruhe, wenn ich dies überleben wollte.

Ein stechender Schmerz am Ohr weckte mich. Ich blinzelte da meine Augen sich erst an die Dunkelheit der Nacht gewöhnen mussten. Nachdem ich in den Umrissen der Katze über mir meine Mutter erkannt hatte sah ich sie fragend an. „Jigen will dein Training fortsetzen“, meinte Kami knapp. Gerade fuhr sie ihre Krallen wieder ein, weswegen ich vermutete, dass sie mir mit Diesen übers Ohr gefahren war. Noch immer ziemlich erschöpft stand ich auf. Es war noch nie vorgekommen, dass ich nachts trainiert wurde.
Alpha war mit ihrer groben Nahkampf-Ausbildung bereits fast fertig. Ich wusste, dass sie zwischendurch nächtliche Trainingsstunden bekommen hatte. Aber dass ICH schon so früh damit anfangen würde, hatte ich nicht gedacht.
Gespannt was auf mich zukommen würden, folgte ich meiner Mutter aus dem Versteck auf eine der Trainingsplätze. Einer der von mir gemeidetsten Orte des ganzen Territoriums. Aus gutem Grund.