Spot

"Gut", schnurrte ich. "Wir sollten uns beeilen, sie zu finden, bevor der Sturm zu heftig wird." Damit hob ich meine Schnauze wieder in die Luft und schnupperte nach ihrer Spur. "Marmor?", rief ich dabei. "Schätzchen, wo bist du?" Allmählich begann ich wirklich, mir Sorgen zu machen. Ich hoffte, dass wir sie möglichst bald fänden, und dass sie nicht krank werden würde.

Ich hatte keine Ahnung, wovon Stachelkralle sprach.
Trotzdem nickte ich und leckte ihm mehrmals beruhigend über den Kopf. Seine Verzweiflung grub sich tief in mein Herz und ich fühlte mich am Rand der Tränen.
"Es ist okay", miaute ich. "Es ist okay, sich nicht entscheiden zu können. Im Leben gibt es keinen klaren Weg, ja?" Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, wovon ich jetzt sprach. Doch die Worte fühlten sich richtig an, und ich sprach einfach drauflos. "Und du musst ja nicht tun, was dir diese Stimmen sagen. Denk daran, sie sind nur Stimmen. Sie haben keine Macht, solange du ihnen keine gibst."

"Stachelkralle?", fragte ich, als ich ihn leise sprechen hörte. Ich kniff die Augen zusammen, um sie vor dem Regen zu schützen. Schnell holte ich zu ihm auf und leckte ihm kurz über den Kopf. "Ist alles in Ordnung? Wir finden sie bestimmt, ich wollte dich vorhin nicht so anfauchen..."

Besorgt erkannte ich, wie knapp der Grenze entlang meine Tochter gerannt war. Ich hatte noch keine Zeit gehabt, ihr die Clanrivalitäten und Grenzen zu erklären, sie konnte nicht wissen, dass sie sie nicht übertreten durfte...
Stachelkralle rannte ein wenig vor mir, ich konnte ihn noch knapp durch den Regen erkennen. Ihm vertrauend, dass er Marmor finden würde, folgte ich seiner Spur.

Ich schnaubte und rannte Stachelkralle hinterher. Ich vertraute ihm ja, aber wenn es um meine Tochter ging, wusste ich lieber genau bescheid, wo sie sich befand, und es fuchste mich etwas, dass er nichts gesagt hatte, als sie das Lager verlassen hatte. Du hättest es ihr so oder so nicht erlaubt, flüsterte eine bösartige Stimme in meinem Kopf und ich schüttelte mich rasch, um die Gedanken loszuwerden

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Ich kam schwer atmend neben Stachelkralle zum Stehen und sah mich nach Marmor um.
"Wo ist sie?", herrschte ich ihn an. "Wo ist unsere Tochter?" Ich konnte sie nirgends sehen, aber ihr Geruch war noch stark genug, weshalb ich annahm, dass sie gerade erst hier gewesen sein musste.

(rein theoretisch hätten sie sich auf dem Weg treffen müssen, aber egal...)

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Marmors Spur vermischte sich mit der von Stachelkralles, was mich etwas beruhigte, aber ich beeilte mich dennoch, sie einzuholen, da mir nicht wohl bei dem Gedanken war, auf was für Ideen Stachelkralle kam – ich vertraute ihm ja, aber er war immer noch… nun, der Anführer der Streuner.

>> Fischerdorf

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Es war niemand mehr hier, aber ich konnte mehrere Spuren riechen, die in unterschiedliche Richtungen führten. Zum Glück konnte ich Marmors erkennen, doch von Rian gab es keine Spur. Oh, bitte lass ihn bei Marmor sein... Zum Glück war Stachelkralle in dieselbe Richtung gegangen. Ich rannte ihnen schnell hinteher.

>> Westgrenze WasserClan | Fischerdorf

Ich gähnte und blinzelte, als die kleinen, warmen Fellkugeln an meiner Seite verschwunden waren. Besorgt sah ich mich im ansonsten leeren Bau um. "Marmor?", fragte ich. "Rian? Seid ihr noch da?" Mein Herz begann, schneller zu schlagen, als Sorge in mir aufwallte. Schleunigst rannte ich raus, um nachzusehen, ob sie vielleicht einfach bei Stachelkralle waren.

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Ich sah überrascht hoch, als sich Seelenfeuer neben mich setzte. Sie sah mich und die Jungen mit einem merkwürdigen Blick an, weshalb ich mich noch etwas enger um sie legte. Es war eine instinktive Reaktion und ichc bereute sie sofort. Wir müssen uns vertrauen. Also lockerte ich mich wieder ein wenig und legte den Kopf hin, nachdem ich lautstark gegähnt hatte. Ich dämmerte beinahe augenblicklich ein.

"Gut", schnurrte ich. "Ich bin nur sehr müde." ... und fühlte mich etwas schwach, weil ich so viel Blut verloren hatte. Aber das war ja schliesslich normal.
Ich blickte glücklich zu ihm hoch.

Ich wachte besorgt auf, als Marmor sich bewegte, und roch kurz an ihr, um zu sehen, ob sie in Ordnung war. Es schien nicht passiert zu sein, deshalb seufzte ich beruhigt und sah glücklich zu Stachelkralle.

Ich schnurrte. "Rian ist auch sehr schön", murmelte ich und gähnte laut. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie Stachelkralle darauf gekommen war, aber er gefiel mir. Ich war völlig entspannt, wie ich hier im Baumstamm lang, obwohl ich nicht einmal ein richtiges Nest hatte. Langsam glitt ich in einen ruhigen Schlaf.

Ich seufzte erleichtert, als die Schmerzen endlich nachliessen, und legte den Kopf auf den Boden. Einen Moment später schrak ich wieder hoch, denn das hellbraune Junge begann, sich zu winden. Schnell fuhr ich mit dem Wärmen fort und schob die beiden an meine Zitzen. Dabei fiel mir die Musterung der kleinen Kätzin auf. "Wie wäre es, wenn wir sie Marmor nennen?", fragte ich Stachelkralle urplötzlich. "Es gibt einen hübschen Stein, der so heisst... Ich habe ihn damals bei den Streunern oft gesehen und ihr Fell sieht ein bisschen so aus..." Ich merkte, wie ich ins Brabbeln geraten war, und schloss mein Maul. Beschämt sah ich von den Jungen und meinem Gefährten weg.

Ich schrie auf und wandte den Kopf vom kleinen Jungen ab, als die nächste Schmerzenswelle mich überrollte. Oh, bitte, lass das hier bald vorbei sein!, flehte ich in Gedanken, auch wenn ich nicht wusste, an wen es sich richtete.
Dann wurde auf einmal alles besser und ich begann, das zweite Junge ebenfalls warm zu lecken. Mit Tränen in den Augen sah ich zu Stachelkralle und konnte es noch nicht ganz fassen. Das sind unsere Jungen!

(@Rian )

Ich stöhnte vor Schmerzen. "Die Jungen", presste ich hervor. "Stachelkralle, die Jungen kommen!" Eine noch heftigere Schmerzwelle überrollte mich und intuitiv begann ich zu pressen.
Kurz erleichterte sich der Schmerz und ich holte ein kleines, nasses Bündel zu mir, welches ich angeregt warm zu lecken begann. (@Marmor )

Ich schrie auf und schrak heftig hoch, als mich ein stechender Schmerz durchfuhr. Die Jungen, schoss es mir durch den Kopf und ich wimmerte. Verzweifelt versuchte ich, mich selbst zu beruhigen, indem ich tief ein und aus atmete, doch der Schmerz machte das praktisch unmöglich. Ich sank wieder zu Boden und grub die Krallen in die Erde.
Ich hatte noch nie eine Geburt miterlebt und war deshalb völlig ratlos, was ich tun sollte.

<< Äusseres Flusslager

Seufzend legte ich mich in eine Ecke des Baumes und gab mich dem Schlaf hin. Ich war glücklich, so unglaublich glücklich, wieder bei Stachelkralle zu sein. Und ich verstand endlich, was Grove gefühlt haben musste, als sie mit Karotte zusammen gewesen war...

Ich nickte leicht und wandte mich zurück zum Baum. Jetzt machte sich die Müdigkeit erst recht bemerkbar und ich schwankte leicht, stürzte jedoch nicht. Als Seelenfeuer auf einmal davonrannte, zuckte ich sichtlich zusammen, hatte aber nicht die Kraft, etwas deswegen zu unternehmen.

>> Im Baum

Man sah ihm an, dass er die Nachricht erst verarbeiten musste - und ich verstand das. Aber als er sagte, dass er sich freute, knickten meine Beine beinahe vor Erleichterung ein. "Danke", brachte ich hervor und leckte ihm glücklich über den Kopf. "Danke..."