Kristallblüte

Feuerseeles Blick bohrte sich nur einen Moment in mich hinein, seine Worte dafür umso mehr. Die Worte klingen ehrlich, aber ich kenne Feuerseele. Das ist nicht die Wahrheit. Und dieser Blick war eine eindeutige Botschaft. Wir sollen nicht herumschnüffeln...
Wir konnten jetzt nicht aufgeben und dennoch... wir waren in der Unterzahl und Feuerseele war ebenso ein mächtiger Kämpfer, wie es Distel war. Die andere, Gaia, konnte ich nicht einschätzen aber sie wirkte zumindest entschlossen und grimmig genug um einen Kampf zu führen.
Ich kann das Risiko nicht eingehen. Ich würde leichtfertig Lichtpfotes und mein Leben aufs Spiel setzen nur für eine geringe Chance, dass Feuerseele tatsächlich etwas weiß...

Ich rückte ein wenig näher an Lichtpfote heran. Dann entschuldigen wir uns für die Unannehmlichkeiten. Wir werden jetzt gehen sagte ich und neigte den Kopf scheinbar freundlich zum Abschied. Dann begann ich rückwärts von den Finsteren Kriegern wegzugehen

(Gaia kann übersprungen werden)

Distels Worte ließen mich verblüfft die Augen aufreißen. In alten Erinnerungen schwelgen? Ist das sein Ernst? In alten Erinnerungen wie du den Clan verraten hast Distelschatten, nein danke ich verzichte. knurrte ich zurück. Das war leichtsinnig. Die finsteren Krieger waren hier in ihrem Territorium in der Überzahl und wir hier auf verlorenem Posten. Aber ich hatte genug von Distel rechthaberischer Art und seinem arroganten Getue. Lichtpfote stieß mir erneut in die Seite, als ich im gleichen Moment einen Geruch wahrnahm... Mäusedreck... Feuerseele.
Ich drehte mich um und sah mich der Schlange von einem Kater auf einmal Auge um Auge gegenüber.
Ein vermisster SternenClan Schüler, Steinpfote. Wir vermuten er könnte sich hier aufhalten. antwortete ich auf Feuerseeles Frage.

Mein Blick lag ganz auf Distel, während er behauptete, er hätte gerne geholfen. Nichts hättest du getan schmetterte ich ihm in Gedanken entgegen Du hättest nichtmal im Traum daran gedacht uns zu helfen du Feiges Mäusehirn Doch ich hielt den Mund und sah weg, während Distel sprach, sodass er die lodernde Wut in meinem Blick nicht sehen konnte.
Das haben wir tatsächlich getan miaute ich so ruhig wie möglich, doch meine Stimme zitterte leicht, jedoch nicht vor Angst sondern vor Wut. Ich hielt kurz inne. Wie kann er es... nein!! Beruhige dich. Das wäre ein denkbar schlechter Zeitpunkt für einen Wutanfall. Sonst wären wir nicht hier, wenn wir nicht schon überall gesucht hätten beim zweiten Satz war meine Stimme wieder etwas gelassener. Dennoch war ich innerlich äußerst angespannt denn das waren keine Leeren Drohungen. Wir waren hier in Lebensgefahr.
Distel. Wir glauben dir und euch, wenn ihr sagt Steinpfote ist nicht hier. Wir werden wieder gehen miaute ich.
Lichtpfotes Stupser bemerkte ich nicht, dafür war ich zu sehr auf die beiden Dunkelwaldkatzen fokussiert.
Gaia, die noch immer neben Distel stand, ließ uns beide auch keinen Moment aus den Augen. Was tun wir bloß? Wie kommen wir hier wieder weg?

(Gaia kann übersprungen werden)

Ich knirschte mit den Zähnen. Distel hatte nicht ganz Unrecht, immerhin hatten wir einfach so die Grenze überschritten und damit waren wir unerlaubt hier eingedrungen. Und das macht uns angreifbar... Ein leichter Schauder fuhr meinen Rücken hinunter.
Dann wurde Distel wieder ernster und bemerkte, Feuerseele sein nicht da. Das hatte ich mir fast gedacht. Dann bemerkte Distel auch, dass er Steinpfote nirgends gesehen hatte und dass der Schüler ebenfalls nicht hier sei. Aber wo ist er dann? Fast ein wenig ratlos sah ich Lichtpfote an, doch versuchte ich mir das nicht anmerken zu lassen Wo ist Steinpfote? Sein Verschwinden ist ein einziges Rätsel...
Steinpfote war auf der Flucht und seine Spur ging im Nebel an der Grenze verloren, deswegen ist der naheliegendste Verdacht, dass er die Grenze übertreten und den Wald der Finsternis betreten hat erklärte ich ruhig, doch die Wahrheit war das nicht unbedingt. Ich hatte keine Ahnung, wo Steinpfotes Spur sich verloren hatte...
Ich muss irgendwie Zeit schinden... Wenn Feuerseele und Steinpfote beide nicht hier sind... was hält diese Katzen dann davon ab uns auf der Stelle umzubringen??

Ich vertraue dem Wald der Finsternis nicht knurrte ich etwas ungehalten. Nicht besonders clever, wie mir im selben Moment klar wurde, immerhin waren wir tief im Territorium des Feindes und wir waren lediglich zu zweit. Die Finsteren Krieger dagegen waren deutlichst in der Überzahl...
Doch heute haben wir einen gemeinsamen Feind. Und der Feind meines Feindes ist mein Freund miaute ich ernst. Mit dem Feind meinte ich natürlich Nachtkristall und Kieselstern. Ob die beiden Krieger jedoch davon wussten, das wusste ich allerdings nicht, dennoch erzählte ich nun davon.
Lichtpfote trat derweil hinter mir hervor und stellte sich neben mich. Ihr Blick war ein wenig verwirrt, aber entschlossen und irgendwie war ich stolz auf die ehemalige WasserClan Schülerin.
Der Kätzin, Gaia, die mich durchdringend anfunkelte, schenkte ich keine Aufmerksamkeit, stattdessen blickte ich Distel an. Wir sind auf der Suche nach Feuerseele, wir wollen mit ihm über Kieselstern sprechen. und wir suchen Steinpfote, einem SternenClan Kater, der verschwunden ist. erklärte ich nun genau unser Anliegen.
Die Kätzin namens Gaia starrte mich nach wie vor grimmig an, etwas fragendes lag in ihrem Blick, jedoch nur etwa eine Sekunde, dann war der Ausdruck wieder verschwunden und etwas drohendes lag in ihrem Blick.

(Gaia kann übersprungen werden)

Eine Stimme erklang auf einmal aus der Dunkelheit und ich zuckte zusammen. Ich kannte diese Stimme.
Aus einer kleinen Öffnung zwischen zwei Gestrüppen und Ästen, welche ich zunächst nicht bemerkt hatte, schälte sich nun ein mir bekannter Kater.
Distelschatten miaute ich steif und versuchte so meine Furcht zu überspielen, Oder Distel, so nennst du dich ja mittlerweile. Ich hielt kurz inne und hob ein wenig das Kinn. Wie in einer arroganten Geste... Ich habe keine Angst vor dir...
Unwillkürlich stellte ich mich etwas vor Lichtpfote, um sie zu beschützen.

Ich blieb nach wie vor wie angewurzelt stehen, das Fell vor Furcht und Schrecken gesträubt. Ein leises Miauen, vermutlich von Lichtpfote folgte auf den zerbrochenen Ast und hatte zwischen den schattenhaften Bäumen des Waldes wieder. Die Dunkelheit um mich und Lichtpfote herum war erdrückend und instinktiv rückte ich enger an die Kätzin heran. Ganz ruhig Lichtpfote murmelte ich, obwohl ich selbst angespannt war und meine Beine kaum bewegen konnte. Es war wie, als würde eine unsichtbare Kraft mich nach unten ziehen...

Ich bahnte mir meinen Weg durch den Nebel des Dunkelwaldes, die hohen Bäume, die eiskalte Luft und die stickige Luft machte mir das Atmen schwer und verliehen mir ein Gefühl von Enge und Unsicherheit. Meine Pfoten zitterten, während ich einfach weiterlief, ohne zu wissen, wohin ich genau lief.
Ich achtete immer wieder darauf, dass Lichtpfote mir folgte, doch mein Kopf blieb stur nach vorn gerichtet.
Plötzlich durchschnitt ein lautes Krachen die Stille des unheimlichen Waldes, als ich, ohne es zu merken auf ein trockenes Stück Holz trat. Der Ast zerbarst sofort unter meinen Pfoten, während ich stocksteif auf der Stelle stehen blieb. Wie angewurzelt blieb ich stehen und spitze die Ohren. Hoffentlich hatte niemand etwas gehört...

Ich nickte düster. Ich konnte es gerade so verhindern. miaute ich als Antwort und suchte in dem dichten Nebel nach irgendwelchen Anzeichen oder Hinweisen. Doch nichts ließ sich durch die dichten Nebelschwaden erkennen...
Lichtpfotes entschlossene Worte, erhöhten auch ein wenig mein eigenes Selbstvertrauen. Dein Optimismus gefällt mir schnurrte ich beinahe, Ich kenne mich auch nicht sehr gut aus, aber Augen zu und durch klingt für mich nach der richtigen Strategie miaute ich und lächelte ein wenig schief.
Ich wartete noch einen Moment ob Lichtpfote noch etwas sagen wollte.
Gehen wir. Ich will so schnell wie es geht wieder aus diesem stinkenden Loch raus miaute ich angewidert und übertrat die unsichtbare Grenze. Sofort wurde es um mich herum eiskalt, doch ich ließ mich nicht einschüchtern und marschierte einfach weiter.

>> Lager der Finsteren Krieger

Ich starrte finster in den Nebel. Hier habe ich Feuerseele das letzte mal gesehen. Er hat einen Kater zu sich genommen, Distel, einen Streuner erzählte ich. Und eine BlitzClan Schülerin, Schneepfote. Eine alte Clangefährtin und gute Freundin von mir, die Falkenflug und ich aber vor ihm retten konnten. Ich dachte an Schneepfote. Wo sie jetzt wohl war? ich nahm mir vor nächstes mal im Sternensee nach ihr zu suchen...
Wir müssen eigentlich über die Grenze und nach Feuerseele suchen... Er wird wissen wo Steinpfote ist und er weiß vielleicht auch warum Kieselstern das getan hat. Aber er wird eine Gegenleistung für seine Hilfe fordern. Und diesen hohen Preis werden die Clans zahlen müssen. Und das können wir nicht zulassen miaute ich beinahe verzweifelt. Die Lage war wirklich sehr aussichtslos... Egal was wir wählten, welchen Weg wir einschlugen... Am Ende würden die Clans einen hohen Preis zahlen müssen...

Ich kam am Nebel an und sah mich suchend um während ich wartete bis Lichtpfote hinter mir ankam...

Ich nickte nur und lief los ohne ein weiteres Wort zu verlieren...

>>Der Nebel

ich schüttelte den Kopf. War da ein Knacken gewesen? Ich wirbelte herum, doch ich sah und hörte nichts mehr. Wird eich paranoid?
Ich wandte mich wieder an Lichtpfote, doch die Ohren blieben gespitzt. Ich fürchte nicht... wir müssen in den Dunkelwald und ihn finden... miaute ich ernst, jedoch auch sehr leise, wobei ich mich immer wieder suchend umsah. War hier jemand in der Nähe?

Ich nickte nur bedrückt. Er ist nicht nur ein Anführer sagte ich, Er ist schlau. Er dreht dir das Wort im Mund herum und manipuliert dich, ohne, dass du weißt dass er es tut. Und hinterlistig und verschlagen ist er noch dazu. ich kenne ihn. Wenn Steinpfote über die Grenze geflohen ist, hat er das ausgenutzt.
Auf Lichtüfotes nächste Frage hin verzog ich fragend das Gesicht. Schon... aber ich weiß nicht ob es etwas bringt direkt mit ihm zu reden, vor allem weil er mich kennt. Er wird sofort Lunte riechen. Wir sollten vielleicht eher einen seiner Gefolgsleute oder vielleicht auch Steinpfote selbst finden. Das wird uns eher weiterhelfen. stellte ich Vermutung um Vermutung auf, sodass ich Kopfschmerzen davon bekam. Seufzend schüttelte ich den Kopf. Das alles hat keinen Sinn, wenn wir Steinpfote nicht finden...

Ich murmelte nachdenklich vor mich hin. ich weiß nicht... es gibt eigentlich nur wenige orte an denen er nicht suchen würde... Vielleicht der Streunerhimmel... Oder Dann riss ich die Augen auf und kniff sie sogleich mit einem verächtlichen Gesichtsausdruck wieder zusammen. Verdammt seist du feuerseele zischte ich. Das würde Sinn ergeben. Steinpfote war in den Dunkelwald geflohen und so wie ich Feuerseele kannte, nutzte dieser das eiskalt für seine Zwecke. Großartig. Noch mehr probleme

Ich lief unruhig hin und her. Kieselstern hat das Gewitter geschickt. Den Sturm der die Versammlung gesprengt hat. Ich sagte ihm es wäre falsch, dass wir so drastische Maßnahmen ergreifen. Dass wir über die Toten wachen sollen und nicht den lauf der Dinge ändern. Da hat er mir gedroht und mich eingesperrt
Ich hielt kurz inne. Steinpfote hat es auch gewusst und ist geflohen. Er wird bescheid wissen. Wir müssen ihn finden
Auf Lichtpfotes letzte Frage hin zuckte ich nur mit den Schultern. Das weiß ich nicht mit Sicherheit. Aber er würde nicht so handeln wenn er nicht weitere Verbündete hätte

Viel gibt es nicht zu sagen miaute ich leise Kieselstern ist passiert. Ich wusste zu viel, also hat er mich aus dem Weg geschafft. Er und Nachtkristall haben irgendwas vor, ich weiß nicht was es ist. Aber sie haben viele SternenClan Katzen auf ihrer Seite und mit ihrem Vorhaben werden sie den Clans schaden. Das ist der Grund wieso Steinpfote verschwunden ist. Er wusste das auch und war in Gefahr, deswegen ist er abgehauen. Mehr weiß ich auch nicht aber schon dieses Wissen bringt mich in Gefahr. Und jetzt auch dich ich seufzte frustriert und ließ die Schultern hängen. Ich will einfach nicht dass dir was passiert

Ich kam angelaufen und blieb am Großen Fluss stehen. Auf dem ganzen Weg hatte ich immer wieder innegehalten, mich umgesehen und nervös darauf geachtet, ob wir verfolgt würden. Kieselstern war alles zuzutrauen und möglicherweise hatte er bereits gemerkt, dass ich entkommen war.
Ich musste schnell sein. Also drehte ich mich hastig zu Lichtpfote um. Los komm murmelte ich und ging noch ein Stück weiter, sodass wir uns recht nahe am Wasser befinden. Das Rauschen der Strömung müsste unsere Stimmen eigentlich verdecken

Ich kauerte mich zusammen. ich wusste Lichtpfote hatte Recht und ihre Worte überzeugten mich auch. Also stand ich wieder auf und schlurfte an der Schülerin vorbei, die Schultern gesenkt und das Gesicht verzweifelt verzogen. In diesem Moment sah ich verdammt alt aus.
Komm... murmelte ich

>>Der Große Fluss (Grenze SternenClan/ Streunerhimmel)

Ich löste mich in einer ruckartigen Bewegung von Lichtpfote. Nein DU hörst MIR zu! Ich kann niemanden durch meine Fehler in Gefahr bringen. ich habe Stachelkralle nicht stoppen können und dadurch unzählige Leben aufs Spiel gesetzt. Ich habe Fehler gemacht, wieder und wieder. Und jedes mal starben Katzen Meine Stimme klang brüchig und ich zitterte, Ich kann das nicht mehr. Nicht durch meine Schuld sollen noch mehr Katzen zu Tode kommen. ich werde dich nicht einweihen, sonst bist du in Lebensgefahr Ernst blickte ich zur Schülerin. Du musst gehen! Ich bleibe! Ich wandte mich ab und stakste mit steifen Beinen wieder in Richtung des Baume zurück.