Die Grenze zwischen Dunkelwald und dem Streunerhimmel » Die Schlucht

Ich fuhr hoch und schlug erschrocken die Augen auf. Um mich herum ragten hohe Bäume auf und alles war stockfinster. Wo bin ich hier? Was ist das für ein Ort? ich sah mich verwirrt um.

Langsam kam ich zu dem Ort, der an einer tiefen Schlucht angrenzte. Dort stand eine Kätzin und blickte sich vorsichtig und unsicher um. Ich bewegte mich also langsam in ihre Richtung. Hallo meine Liebe
Die Kätzin fuhr herum und blickte zu mir hinüber, Wa... Wer bist du? Wo bin ich hier? Was für ein Ort ist das? verlangte sie zu wissen. Ich lächelte geheimnisvoll, Willkommen im Dunkelwald, Gaia. miaute ich förmlich, was die Kätzin augenscheinlich noch mehr verwirrte, Dunkel...wald? Was ist das? Wie kam ich hierher?
Ich setzte erneut ein Lächeln auf, Du bist gestorben. Sehe es als dein Leben nach em Tod an miaute ich einfach, Wie ich sehe, brauchst du noch mehr Antworten. Doch die wirst du nur bekommen, wenn du mir jetzt folgst.... Bevor ich weitersprechen konnte, wurde ich von Gaia unterbrochen. ich kenne dich nicht! ich vertraue dir nicht! Wieso sollte ich dir hier und jetzt folgen.
Ich seufzte leise, mein Schweif wirbelte ein wenig Nebel auf, der sich um mich herum angesammelt hatte. Nur ich kann dir die antworten geben, die du brauchst. Und nur durch mich wirst du deine Tochter wiedersehen... ich grinste verführerisch und beobachtete, wie Gaia die Augen aufriss... Meine... Tochter... sie lebt? würgte sie heraus, Feldrose... ein schöner Name bestätigte ich. Dann muss ich mitkommen. Ich will sie sehen! Gaia trat zwei Schritte zu mir. Ich lächelte. Ausgezeichnet. Folge mir.

Ohne mich umzudrehen lief ich zurück. Gaia würde mir folgen. Das war sicher.

>>Lager der Finsteren Krieger (+Gaia)

Ich hatte den Nebel verlassen, ich hatte mich entschieden. War es die richtige Entscheidung gewesen? Klar, warum nicht? Die Clans hatte ich schon vor langer Zeit verlassen. Sie hatten mich verraten, mir nichts gegeben, ebenso wie der SternenClan. Warum hätte ich dorthin gewollt? Feuerseele war verschwunden, ich war ihm nicht gefolgt. Stattdessen hatte ich das Gebiet erkundet, in welchem ich gelandet war. Alles war neu, dunkel, doch irgendwie hell, alles in allem merkwürdig. Die Bäume hier wurden lichter, doch es wurde nicht wirklich heller, wie ich erkannte, war der Himmel pechschwarz. Es gab keinen Grund für Licht. Im letzten Moment hörte ich ein paar Steine fallen und blieb abrupt stehen. Einen Schritt weiter und ich wäre eine Schlucht hinabgestürzt. Neugierig schaute ich hinab. Was wäre passiert? Ich war doch schon tot... Dennoch, ich wollte es gerade nicht ausprobieren. Vorsichtig tappte ich einige Schritte zurück und drehte mich wieder um.

Ich starrte in den pechschwarzen, sternenlosen Nachthimmel und atmete langsam aus. Wie lange bin ich bereits tot?
Meine Stirn runzelnd versuchte ich mich daran zu erinnern, was geschehen war.
Ich erinnerte mich an das Gemätzel im Weizenlager. Aber das ist doch bereits eine Ewigkeit her? Warum bin ich erst jetzt wieder bei Sinnen? Allgemein, warum bin ich wieder bei Sinnen wenn ich doch tot bin? Es scheint mir nicht, als wäre ich im Sternenclan gelandet?
Wo bin ich?, flüsterte ich in die Dunkelheit hinein.

Aus einiger Entfernung hörte ich etwas und spitzte die Ohren. Es hätte genau so gut ein Windhauch sein können. Auf leisen Pfoten schlich ich in die Richtung aus der die Stimme kam. Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, und so konnte ich das meiste recht gut erkennen. Nach einigen Schritten erkannte ich Deimos, die am Boden lag. Deimos! Sie war auch gestorben, im Weizenlager...
Schön dich wiederzusehen, antwortete ich leise, gedämpft, fast flüsternd, wobei ich direkt hinter ihr stand.

Ich drehte meinen Kopf in Richtung der gedämpften, aber vertrauten Stimme. Ich sah den Kater still an. Wo ist der Sinn dahinter, tot und doch bei Sinnen zu sein, dabei jedoch nicht im Sternenclan wandelnd. Sag mir, Distel, was tue ich hier?

Ihre Frage überraschte mich. Statt zu antworten setzte ich mich neben sie und schaute sie lange, nachdenklich und schweigend an.
Das, meine Liebe, gilt es herauszufinden... Ich war an der Grenze zum SternenClan, doch habe deren Gebiet nicht betreten. Irgendeinen Grund wird es haben...
Wieder schwieg ich einen Moment.
Die verstorbenen Vorfahren der Clans leben im SternenClan und wachen über ihre Nachfahren, die gerade leben... Vielleicht haben wir eine ähnliche Aufgabe, wer weiß...
Ich schaute mit nachdenklichen Augen auf meine ehemalige Gruppengefährtin hinab.

Ich wandte meinen Blick wieder ab. Der hat also auch keinen Plan. Hilfreich wie immer. murrte ich innerlich. Meine Gedanken merkte man mir nicht an, außerdem fand ich in Distels Anwesenheit doch etwas Trost und war nicht unglücklich über seine Anwesenheit.
Du hast bisher noch niemand anderen begegnet? Mit Sicherheit sind wir nicht die einzigen hier., sagte ich nachdenklich.Wenn es viele Katzen gibt, wird es demnach auch eine Gruppe mit einer Hierarchie geben. Bestimmt werden uns diese Katzen sagen, was wir zu tun haben.

Ich nickte leicht.
Einem Kater bin ich begegnet, aber nicht gefolgt. Du solltest wissen, dass ich lieber führe, als folge, brummte ich unzufrieden.
Aber wenn du die Katzen suchen willst, die in diesem Gebiet sind, komme ich meinetwegen mit, fügte ich nachgebend hinzu und leckte meine rechte Vorderpfote sauber, ich hatte es nicht eilig.

Ich schwieg einen Moment, Ich will meine Freiheiten. Solange das erfüllt ist, ist es mir gleich ob ich Untergebene oder Einzelläuferin bin. An den Verantwortungen eines Führers habe ich jedoch kein Interesse.
Meine Mundwinkel zuckten kurz, während ich mich aufrichtete, Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mit mir kommen würdest.

Ich seufzte und stand langsam auf.
Nun gut, dann lass uns diesen Kater suchen... Ich denke ich finde den Weg zurück, dann können wir seiner Spur folgen, brummte ich.

Ich tappte neben Distel her. Er kann also doch hilfreich sein.
Ich hielt meinen Kopf von Distel abgewandt als meine Mundwinkel wieder zuckten. Zum ersten mal in einer langen Zeit, nun wo alles Schlimme vorbei war, fühlte ich mich etwas ruhiger und mein Verstand war weniger vernebelt. Ich hatte keine Familie mehr für die ich Verantwortung übernehmen musste. Es tat weh, ohne Frage, aber gleichzeitig war ich doch erleichtert.
>>Dunkelwald Lager (Distel und Deimos)

Ich kam an der Schlucht an und setzte mich an den Rand, starrte den endlosen Abhang hinunter. Ich wusste nicht, ob die Schlucht überhaupt einen Boden hatte. Niemand wusste das, denn der Grund war in Nebelschwaden verborgen.
Dann nahm ich einen altbekannten Geruch war und schmunzelte. Na Hallo Kleines. Miaute ich amüsiert. Hier war der Nebel nicht allzu dicht, deswegen würde mich Schneepfote wohl recht schnell entdecken können. ich erhob mich wieder und blickte die Schülerin erwartungsvoll an.

Ich lachte mit heiserer Stimme. Erste Frage: Ich wohne hier. Zweite Frage. Weil du träumst. Dritte Frage. Natürlich wo sollst du sonst sein. Sonst noch Fragen meine Liebe Meinte ich dann mit sarkastischer Stimme.

Ich blickte weg von Schneepfote und starrte einen Moment in den Nebel. Natürlich. Bekannte ich. Du steckst ganz schön in der Patsche, wie ich gesehen habe. Ärger mit Stachelkralle, allein und verloren. Ich schüttelte den Kopf und versuchte mitleidig zu wirken. Nun ich könnte dir helfen Bot ich dann an.

Ich nickte verstehend. Die ist wirklich schwer zu knacken... dachte ich. Da magst du Recht haben, Stachelkralle hat sich für den Dunkelwald entschieden und das haben einige andere Clan Katzen auch getan. Ich hielt inne. Der Dunkelwald könnte die Lösung deines Problems sein, meine Liebe. Hier herrscht kein Streit untereinander. Clan Gefährten respektieren sich gegenseitig und stehen Seite an Seite. Wenn du dich für den Dunkelwald entscheidest, dann schwöre ich dir bei meinem Leben, dass Stachelkralle dir nie wieder ein Haar krümmen wird. versprach ich.

Ich musste bei Schneepfotes Worten schmunzeln. Ihre weit aufgerissenen Augen sprachen eine deutliche Sprache. Als ich dran war, ließ ich die ersten Fragen unbeantwortet und ging nur auf den letzten Teil von Schneepfotes Gerede auf. Nun. Dich für den Dunkelwald zu entscheiden... das bedeutet in erster Linie, dass du mir deine Treue schwören musst. Miaute ich ernst. Und ab dann bist du Teil von unserer... nennen wir es mal Gruppe, was auch bedeutet, dass du unter meinem Schutz stehen würdest. Unter meinem und dem von Nachtträne um es genau zu sagen. Im Dunkelwald unterstützen wir uns gegenseitig, hin und wieder gibt es Aufträge die ausgeführt werden müssen aber ansonsten lebst du dein Leben ganz gewöhnlich weiter. Ich starrte ein Loch in die Luft, verschwieg den Teil, dass einen nur der eigene Tod befreien würde, sollte man sich für den Wald entscheiden. Das sage ich ihr, wenn sie mir die Treue geschworen hat... sofern sie das tut. Ich glaube irgendwie sie will nicht Teil dieses Waldes sein...

Gegenfrage: Miaute ich, Was passiert wenn du das Gesetz der Krieger brichst? Ich hob fragend eine Augenbraue und leckte mir die Pfote, da diese eingeschlafen war